Analyse von Mauerwerksuntersuchungen von Gründerzeithäusern in Wien

Abstract

Seit dem Jahr 1992 wurden die Mauerwerkseigenschaften in Form von zerstörenden und nicht zerstörenden Ziegel‐ und Mörteluntersuchungen im Zuge des Ingenieurbefunds an über 200 Gründerzeithäusern in Wien mit über 2000 Prüfstellen festgestellt und ausgewertet. Aus diesen Materialuntersuchungen lassen sich die Stein‐ und Mörteldruckfestigkeiten sowie deren Streuungen in Abhängigkeit von verschiedenen Einflussgrößen, wie Stockwerk, Lage der Wände im Gebäude, Geschossanzahl etc., angeben. Anhand der Gebäude‐Geodaten der Stadt Wien können auch die geografische Lage, der Bezirk, der Bautyp und die Bauperiode der Gebäude in die Untersuchungen mit einbezogen werden. Es wurde ein Datensatz mit 39.026 voneinander unabhängigen numerischen und kategorialen Daten erstellt und mittels Machine‐Learning‐Algorithmen und beschreibender Statistik analysiert. Mit den Verfahren konnten Korrelationen und Clusteranalysen bezüglich der Stein‐ und Mörteldruckfestigkeiten gefunden und die maßgeblichen Einflussgrößen zur Feststellung der Mauerwerksdruckfestigkeit identifiziert werden. Des Weiteren konnten auch die unterschiedlichen Untersuchungsmethoden evaluiert und daraus Empfehlungen abgeleitet werden. Mit den gewonnenen Erkenntnissen können die wesentlichsten Materialkennwerte, die im Rahmen der Tragfähigkeitsnachweise bzw. des Erdbebennachweises notwendig sind, vorweg beurteilt werden.